Gerda Kieninger: „Wir kämpfen mit Frauen für Frauen“

Der 8. März ist weltweit bedeutsam: Es ist der internationale Frauentag. Seine Tradition reicht bis ins Jahr 1910. Damals forderten Frauen in verschiedenen Ländern: „Heraus mit dem Frauenwahlrecht!“ Das war die Hauptforderung der „Mütter“.

Das Ziel ist lange erreicht. „Dennoch ist die Gleichstellung der Geschlechter weder in Deutschland noch anderswo in der Welt tatsächlich Realität“, sagt Gerda Kieninger, Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation der SPD-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen.

„Frauen stoßen als Führungskräfte an die gläserne Decke; sie haben de facto nicht die gleichen Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten wie ihre männlichen Kollegen. Besonders krass wird das Ungleichgewicht bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Häufig gehen die Mütter in Elternzeit oder nehmen die Halbtagsstelle an, obwohl sie für den Arbeitsmarkt mindestens genauso gut qualifiziert sind wie ihre Partner. Frauen sind auch heutzutage noch weitaus häufiger von Altersarmut betroffen.

Erschreckend ist, dass auch im Jahre 2014 extrem viele Frauen vor ihrem gewalttätigen Partner fliehen. Einer Erhebung der Europäischen Union zufolge erlebt jede dritte Frau körperliche oder sexuelle Gewalt. Diese Statistiken führen uns immer wieder vor Augen, wie groß der Handlungsbedarf in der Frauen- und Gleichstellungspolitik ist, um die Lebenswirklichkeit der Frauen zu verbessern. Um den schrecklichen Kreislauf zu durchbrechen, spielen die Frauenhäuser in Nordrhein-Westfalen eine wichtige Rolle. Die Wiedereinführung der zweiten Sozialarbeiterinnenstelle in diesen Einrichtungen verbessert die Hilfe für betroffene Frauen. Seit 2010 wurde im Haushalt für den Bereich ‚Gewalt gegen Frauen‘ insgesamt nachgebessert und dieser um 35 Prozent aufgestockt.“

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