Lösungen suchen – Schutz der kleinen Bäche und Erhalt der Landwirtschaft

Waldbröl – Die intensive landwirtschaft- liche Nutzung im Umfeld belastet das Öko-System der Bröl nachhaltig. Die Bemüh- ungen vieler Naturschützer, Angler und Landwirte gemeinsam die erfolgreiche Wiederansiedlung der Lachse durchzu- führen und der Erhalt des heimischen Fischbestandes sind in ihrem Erfolg gefährdet.

Durch die Nutzung der ufernahen Wiesen, u.a. als Viehtränke, wird Schlamm und Erdreich in das Wasser gespült. Die feinen Schwebteilchen verstopfen das Lückensystem im Kies am Bachgrund. Hier befindet sich eigentlich die Kinderstube für junge Lachse und Forellen. Dort legen die Elterntiere ihre Eier ab, dort verbringen Jungtiere die erste Zeit ihres Lebens, sofern das Flussbett intakt ist und von sauerstoffreichem Wasser durchspült wird. Doch im Schlamm haben Eier und Larven kaum eine Überlebenschance. Dringend erforderlich ist ein Vermeiden des direkten Zuganges von Weidevieh zu den Fließgewässern. Einige Landwirte haben dementsprechend schon auf eine Viehtränke in einigem Abstand zu dem eigentlichen Gewässer umgerüstet.

Belastend kommt ein starker Düngereintrag hinzu, wenn eine Gülledüngung in Bachnähe bei gefrorenem oder schneebedecktem Boden erfolgt. Es resultiert eine hohe Ammoniumkonzentration und unter Umständen eine Umwandlung in giftiges Nitrit. Erschwerend kommt in der warmen Jahreszeit ein düngerbedingtes starkes Algenwachstum hinzu und im weiteren Verlauf ein Sauerstoffmangel im Wasser, der das Absterben des Nachwuchses zur Folge hat.

Um dauerhaft in Oberberg eine gesunde Natur mit einer intakten Flora und Fauna in unseren Bächen zu erhalten muss dieses Problem noch dieses Jahr angegangen werden. Gefordert sind funktionierende Uferrandstreifenprogrammen, wie sie in anderen Bundesländern längst Realität sind. Die Unterstützung der Landwirtschaft beim Umbau der Viehtränken, die Rolle der Wasserbehörden und das rasche Handeln aller Beteiligten wirdThema der Umweltausschusssitzung des Oberbergischen Kreises am 18.Februar 2010 sein.

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