Wahlkampfauftakt mit Manuela Schwesig im Südkreis

Am 10. April war die stellv. Bundesvorsitzende der SPD und Ministerin für Arbeit, Soziales und Gleichstellung in Mecklenburg-Vorpommern zu Gast beim Wahlkampfauftakt im Oberbergischen Südkreis. Schwesig sprach vor den rund 100 Gästen im Oberbantenberger Hof in Wiehl über Familien, Kinder, Kommunalfinanzen und Gerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt.

„Wenn wir bei der SPD von Kinderbetreuung sprechen, meinen wir keine Kinderverwahrung, sondern wir wollen gleichzeitig unsere Kinder mit qualifizierten und angemessen bezahlten Fachkräften fördern“, so Schwesig. Sie kritisierte die Unredlichkeit, mit der die schwarz-gelbe Regierung in NRW den Ausbau der U3-Betreuung propagiert, aber gleichzeitig dafür viel zu wenig finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt hatte. „Wenn wir wollen, dass Familien wieder mehr Kinder bekommen, müssen wir auch dafür sorgen, dass sie eine qualitativ hochwertige und vertrauensvolle Betreuungsmöglichkeit für diese haben. Dazu gehört auch eine Ausweitung der Betreuungszeiten, denn in vielen Branchen nutzt es vielen Eltern nichts, wenn sie ihre Kinder um spätestens 16.00 Uhr wieder abholen müssen.“, so Schwesig weiter.

Neben Familien machte sie auch die Pflege älterer Menschen zum Thema. Schwesig: „Wir von der SPD wollen eine gerechte Bürgerversicherung, bei der jeder entsprechend seiner Einkünfte belastet wird und später dann auch eine menschwürdige Pflegeleistung in Anspruch nehmen kann. Dabei ist es richtig und gerecht, dass ich beispielhaft dann auch mehr Beitrag dazu leisten muss, als meine Sekretärin. Wir wollen aber auf keinen Fall die von schwarz-gelb geplante zusätzliche Pflegeversicherung auf freiwilliger Basis, die sich Normalverdiener sowieso nicht leisten können.“

Der Gastgeber des Abends, der SPD-Spitzenkandidat für den Südkreis, Dr. Roland Adelmann, ergänzte diese Ausführungen mit einem Beispiel aus seinem Berufsalltag: „Die heutigen Pflegekräfte verdienen so wenig, dass sie keine zusätzliche Pflegeversicherung abschließen können, mit dem Ergebnis, dass sie später keine Mittel haben, sich selber pflegen zu lassen – das ist schlichtweg gelebter Zynismus.“

Im Anschluss an die Rede wurden zahlreiche Fragen aus dem Publikum gestellt. Die Gäste, zu denen auch zahlreiche Gewerkschaftsvertreter und unpolitische Bürgerinnen und Bürger zählten, lobten die ehrliche, authentische und vor allem sehr differenzierte Argumentation von Schwesig. Zum Abschluss wünschte sie Dr. Adelmann viel Erfolg bei den Wahlen und betonte, dass ihr die Veranstaltung auch wegen der teils kritischen und schwierigen Fragen der Teilnehmer besonders gut gefallen habe.

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