Von Kindergeld bis Förderschule

Reichshof – Beim Politikergespräch im St. Josefshaus in Eckenhagen stellten sich Dr. Roland Adelmann und Uwe Söhnchen zahlreichen Fragen zur Kinder- und Jugendpolitik.

Die Sozialpolitik stand heute Abend im St. Josefshaus in Eckenhagen im Mittelpunkt des Politikergesprächs der katholischen Kirche im Oberbergischen Kreis, an dem etwa 20 Gäste und zwei der Landtagskandidaten für den Wahlkreis Oberberg Süd teilnahmen. Dabei löcherten die Bürger die beiden Politiker Dr. Roland Adelmann (SPD) und Uwe Söhnchen (Grüne) mit vielen Fragen und ließen in manchen Bereichen kein Detail aus, um den beiden Kandidaten genau auf den Zahn zu fühlen.

Ein großer Punkt war die Betreuung in Kindertagesstätten und Kindergärten, die nach Meinung von Söhnchen und Adelmann umfangreicher und, wenn möglich, kostenlos angeboten werden sollte. „Das kurzfristige Ziel ist erst einmal eine landesgleiche Regelung für die KITA-Beiträge, um mehr Gerechtigkeit herzustellen“, erklärte Adelmann und fand bei seinem Kollegen der Bündnisgrünen Zustimmung.

Diese Einstimmigkeit zeigten die beiden Herren auch im Bereich der Schulpolitik, wo beide eine Gemeinschaftsschule bevorzugen, erfolgreiche Einrichtungen aber nicht schließen möchten. Zur Entwicklung der Sonder- und Förderschulen erhofften sich die Politiker ein durchlässigeres System, bei dem behinderte Kinder eine größere Möglichkeit bekommen, in eine „normale“ Schule wechseln zu können. „Kinder im Rollstuhl wurden auf einer normalen Schule nur wegen ihrem Rollstuhl abgelehnt. Das muss sich ändern“, machte Adelmann deutlich. „Ein Kind ist ein Individuum, über das nicht pauschal entschieden werden kann“, ergänzte Söhnchen treffend.

Mit offenen Ohren nahmen die Politiker den Vorschlag einer Bürgerin an, darüber zu diskutieren, das Kindergeld abzuschaffen und dafür einen kostenlosen Bildungsweg von Kindergarten, über Ganztagsschule mit Übermittagsbetreuung, bis hin zum Studium auf die Beine zu stellen. Abschließend versuchte der SPD-Kandidat eine Versicherung für die Umsetzung der Wahlversprechen zu geben: „Wir haben so viel versprochen, da kann niemand mehr zurückziehen, ohne sein Gesicht zu verlieren.“

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